Im Frühjahr 2024 recherchierte Katrin von Lehmann im Lissaboner Naturkundemuseum Museu Nacional de História Natural e da Ciência (MUHNAC) zu dem österreichischen Botaniker Friedrich Welwitsch (1806-1872). Er entdeckte auf einer Expedition nach Angola in der Wüste eine ungewöhnliche baumartige Kriechpflanze, die die Indigenen Tumboa nannten. Ihr Erscheinungsbild wirkt wie abgestorben. Sie kann aber über 1000 Jahre alt werden und wächst nicht höher als 30 cm. Nur zwei Blätter wachsen ihr Leben lang immer weiter am Boden. Eine tiefe Pfahlwurzel sorgt für den Zugang zu Wasser. Sie zählte zu den 3 merkwürdigsten Pflanzern weltweit im 19. Jahrhundert.
Heute befinden sich im MUHNAC der Hauptteil des Herbariums und die Originalreiseskizzen der Angola-Expedition. Beim Anblick der Originalzeichnungen entschloss sich die Künstlerin, das zu zeichnen, was sie vor Ort sieht. Im Prozess des Abzeichnens ging sie den Assoziationen nach, die sie während ihrer Recherchearbeit sammelte, indem sie den Sehprozess mit dem Vorstellungsprozess zeichnerisch kombinierte.
Abbildungen:
Arbeitsraum im MUHNAC (April 2024). Fotos: Eduardo Sousa Ribeiro.